Donnerstag, 3. September 2015

Stop Hepatitis C in der Schweiz Foto.

Das BAG lenkt ein: Ab dem 1. September 2015 werden Harvoni und Sovaldi auch für Patienten im Stadium F2 vergütet.

 
Der Pharmakonzern Gilead Sciences hat per 1.September 2015 mit dem BAG Preissenkungen für seine Hepatitis C Medikamente Sovaldi und Harvoni vereinbart.


Damit lockert das BAG nun auch die von ihm selbst so bezeichnete "Limitatio" (Medikamenten-Rationierung) und verpflichtet damit die Krankenkassen, die beiden Medikamente auch für Patienten, deren Leber sich im Fibrosestadium F2 (mittelschwer geschädigte Leber) befindet, zu vergüten. Dies, nachdem die Rationierung bereits vor einem Monat für Viekirax und Exviera des Herstellers AbbVie und Olysio des Herstellers Johnson & Johnson, gelockert wurde.

Eine 12-wöchige Behandlung, nach der ca. 95% der Patienten geheilt sind, kostet mit Harvoni nunmehr rund 50'000 Fr. Die 8-wöchige Behandlung, bei der gemäss ersten Resultaten bereits rund 80% der Patienten geheilt werden, kostet noch 33'500 Fr. Umso unverständlicher und skandalöser ist nun, dass das BAG die Rationierung nicht vollständig aufhebt und endlich ALLEN PATIENTEN Zugang zu der lebensrettenden Therapie ermöglicht. Wir wiederholen unseren Vorwurf an das BAG: Die Limitatio tötet Menschen.

Zahlreiche Studien belegen, dass viele Patienten entgegen der "offiziellen Ansicht" unter zahlreichen Symptomen leiden, auch wenn ihre Leber noch nicht "ausreichend" geschädigt ist. Der Hepatitis C Virus befällt den ganzen Körper, wobei der Tod dann im Endstadium aufgrund eines Leberversagens, Zirrhose oder Leberkrebs eintritt. Zahlreiche Patienten klagen über Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Schlaflosigkeit und Konzentrationsschwäche. Seit Patienten mit den neuen Medikamenten behandelt werden, häufen sich Berichte, dass ihre Symptome nach kurzer Zeit verschwinden. Die vom BAG verordnete Medikamentenrationierung bewirkt, dass diese Menschen jahrelang unter einer eingeschränkten Lebensqualität leiden müssen, bis sie schliesslich "ausreichend krank" sind, um Anspruch auf eine Behandlung zu erhalten. Diese menschenverachtende Politik des BAG muss ein Ende haben. Sie ist der Schweiz unwürdig. Wir fordern weiterhin: BEHANDLUNG FÜR ALLE!

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