Donnerstag, 14. Mai 2015

WHO hält teure Hepatitis C-Medikamente für unentbehrlich

Trotz ihrer hohen Kosten, die auch den Einsatz in manchen Industrieländern fraglich erscheinen lassen, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gleich fünf neue Wirkstoffe zur Behandlung der Hepatitis C in ihre Liste der essenziellen Medikamente gesetzt, die auch für die ärmsten Länder unentbehrlich sind.

Gleich fünf Medikamente mit sechs Wirkstoffen sind hinzugekommen. Die Mittel enthalten Daclatasvir, Ledipasvir plus Sofosbuvir, Ombitasvir plus Paritaprevir plus Ritonavir mit oder ohne Dasabuvir, Simeprevir und Sofosbuvir.

Die meisten Mittel sind auch in den reicheren Ländern erst in den letzten Jahren zur Behandlung zugelassen worden. Aufgrund der hohen Effektivität und der im Vergleich zur Interferontherapie besseren Verträglichkeit gibt es kaum Zweifel an ihrem Nutzen.

Die Bedenken betreffen allein den Preis. Präparate wie Sovaldi (Wirkstoff Sofosbuvir) und Harvoni (Kombination aus Ledipasvir und Sofosbuvir) wurden mit Kosten von fast 1.000 US-Dollar pro Tablette eingeführt, obwohl die Herstellungskosten vergleichbar gering sein sollen). Auch in den Industrieländern errichten diese Kosten Hürden für die Verordnung. Die WHO hofft allerdings, dass die rasche Aufnahme in die Liste offiziell empfohlener Mittel den Druck auf die Hersteller steigern könnte, die Mittel günstiger anzubieten.

Die Generalsekretärin der WHO Margaret Chan forderte bei der Vorstellung der Liste, dass die Mittel für alle Menschen verfügbar sein sollten, die sie benötigen. Dies sind laut Schätzung der WHO etwa 150 Millionen Menschen, die chronisch mit dem Hepatitis C-Virus infiziert sind und von denen jedes Jahr eine halbe Million an den Spätkom­plikationen (Leberzirrhose und Leberkrebs) stirbt.

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